
Von Lars Michael Lehmann, Legasthenie-Experte und Fachjournalist
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) sind häufige Lernschwierigkeiten, die bei Kindern gemeinsam auftreten können. Studien zufolge sind 15 bis 40 Prozent der betroffenen Kinder von beiden Störungsbildern betroffen. Die Ursachen für Konzentrationsschwierigkeiten im Kindesalter sind bis heute nicht vollständig geklärt. Die Fachliteratur beschreibt eine Vielzahl möglicher Ursachen bei Kindern mit LRS und ADHS.
Mögliche Ursachen und Einflussfaktoren für ADHS
Neurobiologische Faktoren spielen eine Rolle, insbesondere bei der kindlichen Entwicklung, wie bei Frühgeburten oder komplexen Sprach- und Gedächtnisentwicklungen. Äußere Umweltfaktoren wie familiäre Einflüsse, Medienkonsum, das soziale Umfeld und die schulische Umgebung sind ebenfalls von Bedeutung. Viele dieser Aspekte sind weiterhin Gegenstand fachlicher Diskussionen und werden auch in unserer Praxis regelmäßig beobachtet.
Herausforderungen für betroffene Kinder
Kinder, die sowohl von ADHS als auch von LRS betroffen sind, stehen vor besonderen Herausforderungen:
- Schulische Probleme: Die Kombination aus Konzentrationsschwierigkeiten und Problemen beim Lesen und Schreiben kann zu erheblichen Lernschwierigkeiten führen.
- Emotionale Belastungen: Frustration, Wut und ein geringes Selbstwertgefühl sind häufige emotionale Reaktionen, die das Wohlbefinden der Kinder beeinträchtigen.
- Soziale Probleme: Kommunikationsschwierigkeiten und soziale Isolation können die Folge sein, was das soziale Umfeld zusätzlich belastet.
Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern und Lehrer
Eltern und Lehrer spielen eine entscheidende Rolle dabei, Kinder mit ADHS und LRS zu unterstützen. Hier sind einige Strategien:
- Die differenzierte Diagnostik ist der erste Schritt, um die individuellen Bedürfnisse des Kindes zu verstehen. Sozialpädiatrische Zentren (SPZs), spezialisierte Kinder- und Jugendpsychologen und Neurologen sind wichtige Anlaufstellen.
- Individuelle Förderung und Therapie: Es gibt verschiedene Förderansätze, wie Ergotherapie und spezialisierte Lerntherapie.
- Struktur und Routine: Klare Strukturen und Routinen geben dem Kind Halt und Orientierung. Besonders Kinder mit komplexen Lernschwächen benötigen einen routinierten Tagesablauf.
- Positive Verstärkung: Belohnen Sie kleine Erfolge und Fortschritte des Kindes, um das Selbstbewusstsein zu stärken. Dies erhöht die Chance, dass Kinder psychisch stabil werden.
- Zusammenarbeit mit Fachleuten: Arbeiten Sie mit Fachleuten, Lehrern, Lerntherapeuten und Ärzten zusammen, um eine umfassende Unterstützung zu gewährleisten.
- Emotionale Unterstützung: Achten Sie auf die emotionalen Bedürfnisse des Kindes und bieten Sie ihm ein unterstützendes Umfeld in der Familie.
Fazit
ADHS und LRS stellen betroffene Kinder vor erheblichen Herausforderungen, da die Ursachen und Lernentwicklungen individuell unterschiedlich verlaufen. Es braucht viel Geduld und Durchhaltevermögen, um die Lernschwierigkeiten im Lesen und in der Konzentrationsfähigkeit zu kompensieren. Je nach Alter des Kindes bestehen gute Chancen, dass Kinder die Schwierigkeiten gut bewältigen können. Häufig ist ein interdisziplinärer Hilfsansatz aus Medizin, Ergotherapie und Lerntherapie notwendig. Die langfristige Entwicklung dieser Kinder hängt oft von der Vorgeschichte, der Unterstützung im Elternhaus, der Förderung durch die Schule sowie externen Hilfen ab.
Aufruf zum Handeln
Wenn Sie ein Kind mit ADHS oder LRS kennen, nehmen Sie sich Zeit, um seine Bedürfnisse zu verstehen und zu unterstützen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass diese Kinder erfolgreich und glücklich aufwachsen.
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